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Zertifizierung

Die Sölktäler auf dem Weg zum internationalen Sternenpark

Ein außergewöhnlicher Naturschatz soll geschützt werden

Die Sölktäler befinden sich auf einem ambitionierten Weg: Als zweite Region Österreichs streben sie die Zertifizierung als „International Dark Sky Park" durch DarkSky International an. Diese weltweit anerkannte Auszeichnung würde die Sölktäler in eine exklusive Reihe von über 200 Schutzgebieten einreihen, die sich dem Erhalt der natürlichen Dunkelheit verschrieben haben.

 

Warum ist diese Zertifizierung so wichtig?

Was für die Bewohner der Sölktäler noch selbstverständlich ist – ein Himmel voller Sterne und eine deutlich sichtbare Milchstraße – ist europaweit zur Seltenheit geworden. Die Sölktäler liegen im kontinentalen Minimum der Lichtverschmutzung Zentraleuropas, wie Dr. Stefan Wallner von der Universität Wien bestätigt. Diese einzigartige Dunkelheit ist nicht nur ein romantisches Naturschauspiel, sondern überlebenswichtig für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zugvögel orientieren sich am Sternenhimmel, nachtaktive Insekten benötigen die Dunkelheit für ihren Lebensrhythmus, und auch wir Menschen brauchen die nächtliche Finsternis für einen gesunden Schlaf.

 

Was bedeutet die Zertifizierung als International Dark Sky Park?

Ein zertifizierter Sternenpark verpflichtet sich zu strengen Richtlinien beim Umgang mit künstlichem Licht. Das bedeutet konkret:

  • Außenbeleuchtung wird vollständig abgeschirmt, sodass kein Licht nach oben abstrahlt

  • Nur warmweißes, insektenfreundliches Licht mit geringen Blauanteilen kommt zum Einsatz

  • Beleuchtung wird zeitlich gesteuert und nachts reduziert oder abgeschaltet

  • Die Gemeinden verpflichten sich, innerhalb von zehn Jahren ihre gesamte Außenbeleuchtung anzupassen

 

Der Weg zur Zertifizierung: Konkrete Maßnahmen

Bis Ende 2025 soll die offizielle Anerkennung erreicht werden. Dafür arbeitet der Naturpark Sölktäler eng mit den Gemeinden und wissenschaftlichen Experten zusammen:

 

Wissenschaftliche Grundlagen:

Eine umfassende Analyse der Nachthimmelsqualität bildet die Basis. Modernste Messgeräte erfassen kontinuierlich die Himmelshelligkeit – eines davon wird gerade auf dem Dach der Mittelschule Stein an der Enns installiert.

 

Licht-Management-Plan:

Gemeinsam mit der Gemeinde Sölk wird jeder einzelne Beleuchtungspunkt erfasst und bewertet. Ein detaillierter Plan legt fest, wie die Beleuchtung schrittweise angepasst wird. Die Gemeinde Sölk geht bereits mit gutem Beispiel voran und rüstet ihre Straßenbeleuchtung um.

 

Bildung und Bewusstseinsschaffung:

Schülerinnen und Schüler werden zu „Nachthimmel-Forschern" ausgebildet. Sie lernen, die Messdaten zu analysieren und mit Teleskopen die Wunder des Nachthimmels zu erkunden.

 

Sternenplätze für Besucher: An speziell ausgewählten Standorten entstehen Beobachtungsplätze mit drehbaren Sternkarten und Informationstafeln. Diese lenken Besucher gezielt zu den besten Beobachtungspunkten und vermitteln Wissen über den Nachthimmel.

 

Ein Vorbild für ganz Österreich

Mit der angestrebten Zertifizierung übernehmen die Sölktäler eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Lichtverschmutzung. Sie zeigen, dass Sicherheit und Orientierung durch Beleuchtung nicht im Widerspruch zum Schutz der Nacht stehen müssen. Die Region beweist: Mit durchdachtem Lichtmanagement können wir den kommenden Generationen einen Schatz bewahren, der andernorts bereits verloren gegangen ist – einen natürlichen Sternenhimmel in all seiner Pracht.

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