Seit Jahrtausenden bestimmt der Wechsel von Tag (Helligkeit) und Nacht (Dunkelheit) unseren Wach- und Ruhezyklus. Der übermäßige Einsatz künstlicher Beleuchtung – zu intensiv, zu langanhaltend, zu grell – hat jedoch zahlreiche negative Folgen für Pflanzen, Tiere und auch für uns Menschen. Unsere Gesundheit kann darunter leiden.
Durch clevere Nutzung von Licht können wir eine natürlich dunkle Nacht bewahren und uns allen etwas Gutes tun.
Gesundheit
Zuviel künstliches Licht kann zu massiven Störungen im Tag-Nacht-Haushalt führen. Dieser findet sich in fast allen Körperfunktionen und wird durch das Hormon Melatonin gesteuert, dass nur bei Dunkelheit gebildet wird. Ausreichend Melatonin ist wichtig für einen gesunden Schlaf und ein starkes Immunsystem. Wird die Melatoninproduktion in der Nacht durch den Einfluss von künstlichem Licht gestört, können sich daraus gesundheitliche Probleme wie Erschöpfung oder Stoffwechselstörungen entwickeln.

Nachtaktive Tiere
Gerade die Beleuchtung von Randgebieten in Wohnsiedlungen, Industriegebieten, Freizeitanlagen, Skipisten und Rodelbahnen verdrängt die Tiere immer weiter in die immer kleiner werdenden Dunkelgebiete.
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eingeschränkter Aktionsradius zum Leben, zur sozialen Interaktion und Futtersuche
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gestörte Ruhephasen
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die Räuber-Beute-Beziehung verändert sich
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Abwanderung und Aussterben von Arten droht
Die Zugvögel orientieren sich in der Dämmerung und Nacht am Mond und den Sternen. Irritiert durch die vielen künstlichen Lichtpunkte unserer Siedlungen versuchen sie sich an diesen zu orientieren. Abgelenkt durch deren Lichtkegel können die Vögel bis zur Erschöpfung kreisen oder mit beleuchteten Gebäuden bzw. mit anderen Vögeln im Lichtkegel kollidieren und sterben.
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Desorientierung der Zugvögel
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zu langer Aufenthalt in Rastgebieten und zu späte Ankunft im Brutgebiet
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Störung der Vögel durch Gartenbeleuchtung
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gestörte Zeiten des Vogelgesangs und der Brut
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Aussterben von Arten droht

Nachtaktive Insekten
Durch zu helle Beleuchtung in der Nacht verschwinden die Sterne, und die Insekten orientieren sich fälschlicherweise an den künstlichen Lichtquellen. Sie fliegen zwanghaft die hellen Lichtkörper an, bis sie vor Erschöpfung verenden oder verbrennen.
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Reduzierung des Nahrungsangebotes für andere Tiere
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fehlende Blütenbestäubung, damit weitreichende Folgen für die Pflanzenwelt und die Tiere, die davon abhängig sind
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Aussterben von Arten droht
